Brief an die Geschäftsführer der Deutsche
Städte-Reklame GmbH in Frankfurt
vom 10. Juli 1998




Sehr geehrte Damen und Herren, 

"EU-Werbeverbote vernichten Tausende Arbeitsplätze"
"EU-Werbeverbote schränken die Meinungsfreiheit ein"
"EU-Werbeverbote entmündigen die Bürger"
"Werbeverbote, nein danke!"

heißt es auf den Straßenplakaten bei Ihrer Kampagne gegen das vorgesehene EU-weiten Verbot für Zigarettenwerbung. 

In der EU sterben frühzeitig ca. 500.000 (eine ½ Million!) Menschen jährlich an den Folgen des Rauchens. Und solange die Tabakindustrie Jahr für Jahr Milliarden für Zigarettenwerbung ausgeben darf, wird sich daran nicht viel ändern.

"Zigarettenwerbung vernichtet Tausende von Leben"

könnte es auch heißen. 

Sie stellen Ihre engstirnigen geschäftlichen Interessen über die Gesundheit und das Leben von Millionen von Menschen, darunter auch Kinder und Jugendliche, denn wie Sie wissen: Plakate sieht jeder! 

Spüren Sie keine moralischen Skrupel? 

Vielleicht ist Ihnen nicht ganz klar, was Sie da eigentlich machen. Ich sage es Ihnen deshalb: Sie setzen sich dafür ein, daß Menschen (auch Kinder und Jugendliche) zum Rauchen oder zum Weiterrauchen ermuntert werden dürfen, obwohl es längst bekannt und bewiesen ist, daß Rauchen schädliche oder gar tödliche Folgen haben kann. 

Es ist äußerst unverantwortlich - um es sehr milde auszudrücken - Menschen zu etwas zu ermutigen, die ihnen schadet. Das hat das europäische Parlament erkannt und deshalb veranlaßt, daß Zigarettenwerbung verboten werden soll. Damit wird sie auch offiziell, was sie in Wirklichkeit ist: nicht nur äußerst unverantwortlich, sondern

KRIMINELL!

Mit mahnenden Grüßen 

Roger Hicks und Annette Jahn