Die Erzlaugung soll schon im Mittelalter von
Georg
Agricola in seinem in 1556 erschienenen Werk "De Re Metallica" als
eine Methode zu Gewinnung von Kufersulfat, beschrieben worden sein (obwohl
in der englischen Überseztzung von H. C. und L. H. Hoover (1912) ich
die Stelle nicht gefunden habe).
Spätestens seit der Mitte des 18. Jh. wird aus den riesigen Pyritlagern am Rio Tinto in Südspanien durch Erzlaugung Kufper gewonnen (Siehe Taylor, J. H.; The Leaching of Cupreous Pyrites and the Precipitation of Copper at Rio Tinto, Spain; Trans. Inst. Min. Met. 52, 35 - 96, 1943). Dieses Verfahren ermöglicht die rentable Metallgewinnung aus Armerzen und spielt mit zunehmender Erschöpfung von metallreichen Erzenlagen eine immer wichtigere Rolle. Heute werden ca. 5% der Weltkupferproduktion (etwas mehr als 400.000 t/a) auf diese Weise gewonnen. ABBILDUNG: Eine schematische Darstellung der Halden-Erzlaugung an einem Hang:
Das "Arbeitspferd" der mikrobiellen Erzlaugung heißt Thiobacillus ferrooxidans, charakerisiet in 1951 von Temple & Colmer), welcher aber durch T. thiooxidans unterstützt wird. Die Bedeutung von anderen Mikroorganismen wird noch untersucht, wie z.B. Leptospirillum ferrooxidans, das nur in der Lage ist Fe(II) zu Fe(III) zu oxidieren, oder von heterotrophen Organismen, die etwa Stickstoff fixieren oder die organischen Ausscheidungsprodukte der Thiobacillen eliminieren, die sonst auf die gleichen hemmend wirken können. Reaktionsmechanismen
der sulfidischen Erzlaugung
Das durch die indirekten Reaktionen entstehende S° und H2S wird von den Thiobacillen zu H2SO4 oxidiert. Fe2+ wird durch T. ferrooxidans immer wieder zu Fe3+ zurückoxidiert. Diese katalytisch wirkende bakterielle Oxidation ist besonders wichtig, weil Fe3+ ein starkes Oxidationsmittel ist und wesentlich zur Wirksamkeit der Erzlaugung beiträgt. Sie ermöglicht auch die Laugung von manchen nicht-sulfidischen Erzen, wenn man diesen Pyrit (FeS) zusetzt, wie z.B. bei der Laugung von Uranerz: UO2 + Fe3+ --------> (UO2)2+ + 2Fe2+ |