Abschrift meiner Rede zur Grünen Einwanderungspolitik
beim grünen BDK  in Stuttgart am 9. März 2001

Ich sage gleich, dass ich Eure Pfiffe ernten werde, weil ich eine ganz konträre Haltung zur Einwanderung habe. Ich halte es für falsch und verhängnisvoll, Deutschland zum Einwanderungsland zu erklären – obwohl ich selber Ausländer bin. Ich bin kein Deutscher. Ich fühle mich wohl da, wo ich wohne, in Braunschweig. Und übrigens, obwohl ich vom Braunschweiger Kreisverband hierher geschickt worden bin, äußere ich jetzt meine eigene Meinung.

Ich fühle mich sozusagen wie das englische Salz in der deutschen Suppe. Wenn ich mir vorstelle, es würden Hunderttausende Engländer nach Deutschland kommen, und viele Tausende nach Braunschweig – ich würde mich schwarz ärgern! Weil sie für mich die deutsche Suppe versalzen würden. Ich würde wieder zurück nach Hause gehen!

Deutschland und ganz Europa sind überbevölkert. Wir brauchen eigentlich keine Menschen mehr. Wenn unsere Bevölkerung bis zum Jahr 2050 auf natürliche Weise auf 70 Millionen zurückgehen sollte – so steht es in den Unterlagen –, dann sollten wir uns darüber freuen: Vor allem diejenigen, die gern Auto fahren, denn so wäre es eher möglich, dass jeder sein eigenes Auto haben könnte. Nicht, dass ich für das Auto bin. Im Gegenteil: je weniger Autos, desto besser.

Wir müssen uns klarmachen, warum so viele Menschen nach Deutschland und Westeuropa kommen wollen: weil wir eine Oase des Wohlstandes und der Freiheit sind. Wir haben es wahnsinnig gut, und man kann es den Leuten wahrlich nicht übel nehmen, wenn sie es auch so gut haben wollen und zu uns wollen. Nur die Wirklichkeit ist, dass es Millionen und aber Millionen von Menschen gibt, die es bitter nötig hätten, zu uns zu kommen – und irgendwo muss es eine Grenze geben. Sonst stehen wir hier eines Tages Schulter an Schulter. Ich sage das und bin trotzdem kein Rechtsradikaler!

… Ich komme aus London, und als ich vor 27 Jahren nach Deutschland gekommen bin, gab es in London und anderen Teilen Englands schon einige Einwanderer. Und man hat uns gesagt, das macht nichts, es sind nur ein paar, und es ist schön; und ich war auch dafür… Wenn ich aber jetzt zurückgehe – ich gehe jedes Jahr zurück in meine Heimat, in den Ortsteil von London, wo ich früher gewohnt habe, wo ich geboren und aufgewachsen bin, der meine Heimat ist oder war –, dann sind inzwischen die weißen Engländer eine kleine Minderheit. Das ist keine Übertreibung.

Ich will sagen: Die Einwanderer sind nett; sie sind nett, sie sind lieb, sie sind vielleicht noch netter als die Engländer! Und trotzdem schmerzt es, dass das nicht mehr meine Leute sind. Und ich bitte Euch, ein bisschen Verständnis zu haben für jene, die das, was Ihr als "wunderschöne multikulturelle Gesellschaft" seht, als Überfremdung sehen. Bitte habt Verständnis dafür …