Das menschliche Auge ist ein außerordentlich feines Sinnesorgan.
Geht man von der normalen Sehweite von 25 cm aus, so vermag es (mit geringen
Schwankungen) 7 Linien pro mm zu unterschieden. Dieser Wert kann bei geringerem
Abstand noch deutlich unterschritten werden. Es werden also Gegenstände
unterscheidbar im Bereich von 1/10 mm, entsprechend 100 µm, und das
entspricht einem Sehwinkel von etwa 2' (Bogenminuten), also den 30 sten
Teil eines Grades (Was bedeutet Sehwinkel und was
hat er mit der optischen Auflösung zu tun?).
Bei einer einzelnen Linie, kontrastreich schwarz auf weißen Grund
liegt die Erkennbarkeit noch deutlich niedriger und erreicht Werte von
etwa 10 µm. Dies muß jedoch als ein Sonderfall betrachtet werden.
Das erste Bild (Abb. 1), ein Foto von Hans
Pfletschinger, einen Meister der Makrofotographie, zeigt eine Erscheinung,
die die Menschen sicherlich vor Jahrtausenden schon gemacht haben, die
Linsenwirkung eines Tropfens.
Von der Kenntnis dieser Erscheinung wird schon aus dem Altertum berichtet,
z.B. wassergefüllte Glaskugeln und ihre vergrößernde Wirkung,
aber die alten Kulturvölker hatten die Nutzung dieser Effekte noch
nicht erkannt.
Die Araber waren die ersten, die vor etwa 1000 Jahren die Wirkung von
Linsen untersuchten und beschrieben.
Die Möglichkeit eine Sehhilfe wird erstmals 1267 durch den
englischen Gelehrten und Franziskaner Roger
Bacon
beschrieben.
Der Einsatz von Brillen kam dann in den folgenden Jahrhunderten in
Gebrauch, man lernte Gläser zu schleifen und zu polieren, Verfahren,
die schon aus der Schmuckproduktion bekannt waren.
Im 17. Jahrhundert mehren sich dann rasch Berichte über den Einsatz
von Lupen und Beschreibungen von Beobachtungen, die man dabei machte.
Descartes veröffentlichte 1637 Baupläne eines einfachen Mikroskops,
das aus eine Linse (Lupe) bestand, aber durch raffinierte Spiegelanordnung
schon einen komplizierten Beleuchtungsapparat aufwies, der eine Auflichtbetrachtung
ermöglichte. Dieses Instrument war aber keineswegs so groß,
wie es nach dieser alten Abbildung (Abb. 2) erscheinen
mag. Sie müssen sich an Stelle der Person nur ein Auge vorstellen,
das Instrument maß nur einige cm.
Diese Spiegelanordnung geriet dann wieder in Vergessenheit und wurde
101 Jahre später in 1738 von dem Arzt und Mikroskopiker Lieberkühn
erneut eingeführt und trägt seitdem seinen Namen.
Schon 25 Jahre vor Descartes, 1611, sollen die beiden holländischen
Brillenmacher Johannes und Zacharias Janssen das zusammengesetzte Mikroskop
erfunden haben, indem also 2 Linsen kombiniert werden und damit ihre Leistungen
erhört werden konnten (Abb. 3). Auch Galileo
Galilei wird hier genannt, der durch Variation des nach ihm benannten Fernrohrs
zu Vergrößerungen im Nahbereich kam.
Von wesentlicher Bedeutung waren aber erst die Beschreibungen und Untersuchungen
von Robert Hooke, der 1665 die folgende
Darstellung veröffentlichte und sie auch auswertete (Abb.
4). Diese einfache Skizze zeigt ein Stückchen Kork, wie es Hooke
beobachtete und in seinem berühmten Werk Micrographica darstellte,
zusammen mit zahlreicher anderen Objekte. Abb. 5
zeigt die Titelseite des Werks und Abb. 6
das Mikroskop, da Robert Hooke benutzte).
Diese ersten Mikroskopiker hatten natürlich große Schwierigkeiten.
Sie mußten ihre Geräte selber bauen, d.h. insbesondere ihre
Linsen selbst schleifen.
Linsen sind mit verschiedenen Fehlern behaftet. Die schwerwiegendsten
sind die sphärische (Abb. 7) und die chromatische
(Abb. 8) Aberration. Erstere führt zur Unschärfe,
letztere wird in Farbsäumen deutlich.
Die sphärische Aberration kann gemindert werden, wenn man den Lichtstrahl
stark einengt, z.B. durch Blenden im Strahlengang. Dann sinkt aber auch
das Auflösungsvermögen und insbesondere die Lichtstärke,
d.h. die Helligkeit des Bildes, was den Einsatz des Gerätes verschlechtert.
Die chromatische Aberration konnte erst viel später durch Kombinationen
von Linsen aus unterschiedlichen Gläsern behoben werden (erste Ansätze
von Dollond 1758, später Lister
1830).
Aus diesen Gründen war über sehr lange Zeit, obwohl vorhanden,
das zusammengesetzten Mikroskop von geringer Bedeutung und das sog. Einfache
Mikroskop stand als Forschungsgerät im Vordergrund.
Der Meister in seiner Konstruktion und Nutzung war der Holländer
Anton
van Leeuwenhoek, der 1632 bis 1723 lebte und aus heutige Sicht unglaubliches
leistete.
Es ist bekannt, daß Leeuwenhoek mehr als 500 seiner einfachen,
aber doch sinnreichen Instrumente baute (Abb. 9).
In zahlreichen Briefen teilte er seine Ergebnisse der Royal Society in
London mit, wo sie z.T. veröffentlicht wurden. Die winzigen Linsen,
von denen jeweils eine zwischen zwei Metallplatten befestigt war, schliff
Leeuwenhoek selbst. Er schwieg sich aber offenbar bewußt darüber
aus, wie er es machte. Vermutlich benutzte auch er folgende Methode, die
von anderen Mikroskopiker seiner Zeit bekannt wurde. An einer Glasrohre
wurde in der Mitte ein Glasballon geblasen und das hintere Ende abgeschmolzen.
Es blieb dann eine kleiner "Glastropfen" als linsenartige Verdickung bestehen,
der aus dem Glasballon herausgebrochen werden konnte.
Eine andere Methode bestand darin, an einem ausgezogenen Glasstab eine
kleine Kugel zu schmelzen und diese dann auf einer Seite plan zu schleifen
und zu polieren.
Auf diese Weise kann man Linsen sehr kurzer Brennweite erhalten. Von
den zahlreichen Mikroskopen Leeuwenhoeks sind einige erhalten geblieben.
Eine neue nähere Untersuchung dieser Instrumente zeigt die erstaunlichen
Leistungen.
Die Mehrzahl ermöglichte eine Vergrößerung von unter
100 fach. Das "Spitzenmodell", das im Museum in Utrecht aufbewahrt wird,
hat eine Brennweite von weniger als 1mm und damit eine Vergrößerungsleistung
von 266 fach. Das Auflösungsvermögen liegt bei 1,35 µm
(1/700 mm)
Das folgende Bild (Abb. 10) zeigt einige
Diatomeen-Schalen, die auf Grund ihrer regelmäßigen und feinen
Strukturen als Testpräparate dienen und die genaue Bestimmung der
Auflösung ermöglichen. Das Bild wurde mit dem Utrechter Leeuwenhoek-Mikroskop
gemacht! Damit ist die außerordentliche Leistungsfähigkeit dieser
auf dem ersten Blick so primitiven Instrumente nachgewiesen, die auch erschlossen
werden kann, wenn die Veröffentlichungen Leeuwenhoeks zu Grunde gelegt
werden.
Er beschrieb als erste Einzeller, wie er sie im Wasser fand.
Einige Beispiele werden in Abb. 11 gezeigt.
Leeuwenhoek beschrieb auch Spermatozoen, die Querstreifung von Muskelfasern,
Blutkörperchen und Kapillaren, Bakterien, die Strukturen von Schimmel
und Staub, von Holz und Metall.
Man muß sich dabei vor allem vergegenwärtigen, daß
dies ja alles "echtes" Neuland war. Wir haben über die Existenz all
dieser Dinge schon in der Schule etwas gehört. Er aber dürfte
sie als Erste neu entdecken, beschrieben und interpretieren.
Leeuwenhoek war ein Eigenbrötler, der seine praktischen Kenntnisse
und Fähigkeiten leider nicht weitergab, obwohl er z.B. von dem
deutschen Philosophen Leibniz aufgefordert wurde, eine Schule für
mikroskopische Forschung zu gründen.
Die Veröffentlichungen der Leeuwenhoekschen Untersuchungen strahlten
aber doch aus und regten weitere Mikroskopiker an, sich mit dem Mikrokosmus
zu beschäftigen und neue Instrumente zu entwickeln.
Aus Italien kommt um die Mitte des 17. Jahrhunderts der Name Mikroskop.
Der Arzt und Naturforscher Malpighi
entdeckte hier die nach ihm benannten Strukturen in der Niere und die schlauchförmigen
Exkretionsorgane der Insekten.
Wichtige Anstöße gingen aber weiterhin von Holland aus.
Der kulturelle Niedergang Deutschlands durch den 30-jährigen Krieg
bewirkte, daß hier zunächst keine Anregungen und Untersuchungen
erfolgten.
In 18. Jahrhundert spielten die einfachen, von Historikern sog. Zirkelmikroskopen
nach Wilson (1702) eine wichtige Rolle. Abb. 12
zeigt ein Exemplar, das wahrscheinlich von George Adams um 1745 gebaut
wurde. Man merkt woher es seinen Namen hat: Es erinnert stark an einem
Zirkel. Es wurde damit hauptsächlich im Auflicht gearbeitet,
also mit größeren, undurchsichtigen Objekten. Das Objekt wird
eingeklemmt, bleibt aber beweglich und wird von einem lieberkühn'schen
Spiegel, in dessen Zentrum ein Linse sitzt, beleuchtet.
Die Beleuchtung ist ja sowieso beim Mikroskopieren von ausschlaggebender
Bedeutung. Wie wir sahen, beleuchtete Robert Hooke mit Hilfe von Linsen
sein vor dem Objektiv aufgespießten Objekt. Die Benutzung einer Schusterkugel
war lange Zeit von Bedeutung.
Hertel benutzte für die Durchlicht-Beleuchtung 1716 erstmals einen
Spiegel. Damit wurde es notwendig und üblich, den Mikroskoptubus fest
aufzustellen.
Es entstanden die sog. Trommelmikroskope (Abb.
13) und die Dreibeinmikroskope (Abb. 14).
Diese waren noch im 19. Jahrhundert in Gebrauch, wo sie in den Salons als
Kuriositäten bzw. zur Unterhaltung benutzt wurden, oder als Spielzeug.
Die abgebildete Geräte stammen aus dieser Zeit.
Die Konstruktion eines Trommelmikroskops (von 1742) wird auch in Abbildung
13 gezeigt. Das Gerät wurde in England als "Taschenmikroskop" angeboten.
Das dreilinsige Instrument besitzt eine Objektivlinse, eine Feldlinse und
eine Okularlinse. Die vereinigung von Feldlinse und Augenlinse zu einem
einteiligen Okular erfolgte erst später.
Daneben blieb das einfache Mikroskop noch weiter von Bedeutung. Links
(Abb. 15) ist das sog. Ellische Wassermikroskop
zu sehen. Der Objekttisch trägt eine Glasplatte, auf der das Wasser
zur Untersuchung stand. Rechts ist ein Instrument des berühmten englischen
Mikroskopbauers Adams (der jüngere) zu sehen, der in der zweiten Hälfte
des 18 Jahrhunderts in London tätig war. Interessant hierbei ist der
bewegliche Arm, der die Linse (Lupe) hält. Diese Anordnung, auch zu
Beleuchtungszwecken eingesetzt, wurde von dem Holländer Musschenbroek
erfunden und die gleichen werden als Musschenbroek'sche Nußgelenk
bezeichnet.
Weitere Geräte besaßen ganze Sätze von Lupen, wie am
Beispiel dieses Mikroskops (Abb. 16), ebenfalls
von G. Adams, deutlich wird. Damit war der Objektiv-Okular erfunden. Man
erkennt auch die Möglichkeit, durch verstellen des Tisches die Schärfe
zu justieren.
Neben der üblichen Anordnung mit Einblick von oben entstanden auch
schon früh andere Anordnungen. Bonanni (1691) , ein Jesuitenpater,
baute schon 1691, also zur Zeit Hooke's und Leeuwenhoek's ein Mikroskop
in horizontaler Anordnung mit aufwendigen Beleuchtungssystem, mit Kondensor
und 2 Trieben (Abb. 17)
Besonders in England wurden dann weitere Verbesserungen entwickelt.
Dazu gehört besonders die exzentrische Säule, die eine wesentliche
Verbesserung gegenüber den Dreifuß- und Trommelmikroskopen bedeutet.
Ein Beispiel bietet das Mikroskop von G. Adams d. Ä. (Abb.
18) von 1771. Hier ist alles noch sehr leicht gebaut. Es gibt schon
eine Vorrichtung zum Kippen, die eine Erleichterung bei der Einsicht mit
sich bringt.
Ähnliche Geräte konstruierten auch Cuff, Culper und Scarlett.
Verbesserungen ergaben sich hier besonders im mechanischen Bereich, im
optischen stagnierte die Entwicklung bis in das 19. Jahrhundert.
Ausgehend von achromatischen Linsenkonstruktionen durch Dollond (1758),
die bei Fernrohren eingesetzt wurden, entstanden gegen Ende des 18 Jh.
die ersten achromatischen Mikroskopobjektive (z.B. von Deyl 1807, Beeldsny
1800a). Sie verwendeten 2 bikonvexe Linsen aus Kronglas und dazwischen
eine bikonkave Linse aus Flintglas.
Ähnliches gelang Lister 1830 in England durch 2 verkittete Linsen.
Hier handelte es sich zum ersten Mal um Linsen, die berechnet wurden,
die also auf Grund von Berechnungen und Kenntnis physikalischer Gesetzmäßigkeiten
entstanden.
Zu erwähnen ist hier auch der Italiener Amici,
der ebenfalls achromatische Systeme entwickelte, unter zu Hilfenahme von
Spiegeln.
Das nächste Bild (Abb. 19) zeigt eines
der Mikroskope, die von Amici (ca. 1825) entwickelt wurden, und daneben
einen Typ aus England von Cuthbart (1833).
Nachdem die Grundkenntnisse geschaffen worden waren, lief die Entwicklung
rascher ab und es ergaben sich beträchtliche Verbesserungen.
Deutlich wird dies etwa an einem Instrument von Ross (1843, Abb.
20), der die Korrektivfassung von objektiven einrührte, die die
sphärische Aberration verhinderte, oder auch am ersten umgekehrten
Mikroskop, das bei Nachet 1850 gebaut wurde (Abb.
21). Nachet war die führende französische Werkstatt, die
mit dem Amerikaner Smith zusammenarbeitete.
Wichtig wurden dann Untersuchungen zu den optischen Eigenschaften des
Glases, wie sie besonders von Frauenhofer im ersten viertel des 19. Jh
durchgeführt wurden.
Mit den Mikroskopen, die jetzt in verschiedenen europäischen Ländern
konstruiert wurden, und die qualitativ hochwertig waren, begann ein immer
rascheres Vordringen in das Mikrokosmus.
Das Mikroskop wurde insbesondere das Forschungsinstrument auf dem Gebiet
der Biologie und Medizin.
Ein Meilenstein dieser Entwicklung war etwa die Erkenntnis, daß
alle Pflanzen und Tiere aus Zellen bestehen. Dies wurde 1836/39 in der
Schwamm-Schleiden'schen Zelltheorie festgelegt. Man erkannte die Bakterien
als verursacher von Krankheiten und ging geradezu auf die Jagt nach
den Mikroben. Die Erkenntnis, daß Samenzellen und Ei zusammengehören,
daß alle Vielzeller aus einer Eizelle hervorgehen, daß die
Gewebe aus ganz speziellen Zelltypen zusammengesetzt wird, somit die Basis
der Biologie, all diese Dinge worden jetzt systematisch erfaßt und
beschrieben.
Es entstand, parallel zur Weiterentwicklung des Mikroskops, das Gebiet
der histologischen Technik. Methoden wurden erfunden und erprobt, die Organismen
zu konservieren und zu sezieren, mikroskopische Präparate herzustellen,
Schnitte mit dem Mikrotom herzustellen und anzufärben. Hier kann nicht
auf diese vielfältige Entwicklung eingegangen werden, die Bilder mögen
dies nur etwas demonstrieren (Abb. 22)
Die aus heutiger Sicht entscheidende Phase im Mikroskopbau begann dann
vor ca. 125 Jahren in Deutschland.
Im Jena gab es, neben andern wichtigen Werkstätten der Mikroskopfertigung
in Deutschland, die Werkstatt von Carl
Zeiss. Zeiss tat sich 1866 mit dem Physiker Ernst
Abbe zusammen. Diesem gelang es 1872 die grundlegende Theorie der Bildentstehung
am Mikroskop zu entwickeln.
Die Bedeutung dieser theoretischen Grundlagen konnte er dann unter
Beweis stellen, als er neuartige Objektive berechnete, die sich als von
bisher unbekannte Qualität erwiesen. Bekannt waren, wie schon ausgeführt,
die Achromate, bei denen die blauen und roten Lichtstrahlen in einem Brennpunkt
vereint werden. Abbe berechnete jetzt die sog. Apochromate, bei denen für
praktisch alle Wellenlängen des Lichtes ein gemeinsamer Brennpunkt
besteht. Abbe untersuchte auch vielerlei Flüssigkeiten, um die stark
vergrößernden Objektive zu immergieren. Schon sehr viel früher
hatte man versucht, die Bildqualität dadurch zu verbessern, daß
Flüssigkeiten zwischen das Objekt und die Frontlinse des Objektivs
gebracht wurden (Amici - Wasserimmersion). Die Einführung des Immersionsöls
als Flüssigkeit mit dem gleichen Brechungsindex wie das Glas und der
damit unterdrückten Reflexion am Glas-Luftfläche, erhöhten
das Auflösungsvermögen ganz entscheidend.
Im Zusammenhang mit einem von Abbe ebenfalls entwickelten Beleuchtungsapparat
wurde nun die theoretisch mögliche Obergrenze der Auflösung des
Lichtmikroskops erreicht, die bei etwas 0.25 µm liegt, also dem viertel
Teil eines 1000 stel mm, etwa 400 mal höher als die des Auges.
Mit einem solchen Mikroskop etwa entdeckte Robert Koch den Tuberkelbazillen
und zeigte damit auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung der Mikroskopie
und die Leistungsfähigkeit der optischen Geräte.
Damit war vor rund 100 jahren eine weitere wichtige Stufe im Mikroskopenbau
erklommen.
Das Bestreben war aber darauf gerichtet, in noch kleinere Dimensionen
vorzudringen.
Dies wurde ermöglicht durch neuartige Objektive und Okulare, in
deren Herstellung neue Glassorten benutzt wurden. Wichtige Anstoße
dann gingen von O. Schott aus, der ebenfalls mit Zeiss zusammenarbeitete.
1902 gelang es, unter der Verwendung von Quarzglas, Objektive zu Entwickeln,
die für UV-Licht durchlässig sind. Normales Glas absorbiert das
UV-Licht vollständig. Damit war es möglich, UV-Licht, d.h. kurzwelliges
Licht,, einzusetzen, das zwar nicht sichtbar ist, aber fotografisch erfaßt
werden kann.
Damit gelang es nochmals, das Auflösungsvermögen des Mikroskops
um den Faktor 2 zu steigern.
Diese Entwicklung ist mit dem Namen Köhler verbunden, ebenfalls
ein Mitarbeiter von Zeiss, der auch das nach ihm benannte, heute allgemein
angewandte Beleuchtungsverfahren entwickelte, die sog. Köhlersche
Beleuchtung.
Abb. 1
. . |
Die Linsenwirkung eines Tropfens.
Ein Foto von Hans Pfletschinger |
Abb. 2
. . |
Das "Riesenmikroskop" von Decartes mit "Lieberkühn'schem Spiegel |
Abb. 3 . . |
Ein schematischer Querschnitt durch ein Mikroskop, das von Jannsen
stammen sollte |
Abb. 4 . . |
Eine Skizze von geschnittenem Kork aus Robert
Hooke's berühmten Werk "Micrographica" (1665), in dem er auch den
Begriff "Zelle" prägte. |
Abb. 5 . . |
Die Titelseite der ersten Auflage der Micrographica von Robert Hooke,
1665 |
Abb. 6 . . |
Das Mikroskop von Robert Hooke |
Abb. 7 . . |
Sphärische Aberration und deren Minderung durch eine Blende |
Abb. 8 . . |
Chromatische Aberration |
Abb. 9 . . |
Eine Skizze von einem Leeuwenhoek'schen Mikroskop |
Abb. 10 . . |
Bild von Diatomeen-Schalen aufgenommen mit dem Utrechter Leeuwenhoek-Mikroskop |
Abb. 11 . . |
Fehlt! |
Abb. 12 . . |
Ein sogenanntes Zirkelmikroskop wahrscheinlich von George Adams um
1745 |
Abb. 13 . . |
Trommelmikroskope von Benjamin Martin |
Abb. 14 . . |
Culpepersche Dreibeinmikroskope aus den Jahren 1760 (links), 1780 (mitte)
und 1798 (rechts) |
Abb. 15 . . |
Ein Ellisches Wassermikroskop und ein Präpariermikroskop, wahrscheinlich
von George Adams (18 Jh.) |
Abb. 16 . . |
George Adams's "New Universal Single" microscope of 1746 |
Abb. 17 . . |
Bonannis horizontales Mikroskop von 1691 |
Abb. 18 . . |
Kupferstich eines neuen Mikroskopmodells, das in der 1771 erschienenen
vierten Auflage der
"Micrographia Illustrata" von George Adams d.Ä. zum ersten Mal vorgestellt
wurde |
Abb. 19 . . |
2 horizontale Spiegelmikroskope aus der ersten Hälfte des
19. Jh. |
Abb. 20 . . |
Das 1843 Modell von Ross |
Abb. 21 . . |
Ein Umgekehrtes Mikroskop von Natchet in Paris (ca. 1860) |
Abb. 22 . . |
Einige gefärbte Präparate |
|